StubaiCup 2006

Nachdem uns das Stubaital im Winter letztes Jahr so gut gefallen hat, wollten wir dieses Jahr noch mal hin. Es bot sich an am 21.1.06 anzureisen, weil dann dort der 17. Stubaicup stattfindet. Dies ist der Saisonauftakt der Gleitschirmflieger bei dem alle bekannten Hersteller ihre neuen Geräte vorführen. Konny, eine Freundin von uns, wollte auch mit, damit sie mal wieder Skifahren kann. Dieses mal war die Anfahrt nicht so schlimm und nach sieben Stunden waren wir in unseren Ferienwohnung in Fulpmes im Stubaital.

Viel los am Cup

Hersteller zeigen ihre neuen Schirme

Am Samstag bin nach der Ankunft noch schnell zum Stubaicup und konnte noch ein paar nette Vorführungen anschauen. Ist schon beeindruckend was die Renegades, Markus Gründhammer, Mike Küng und Co. so drauf haben. Ein paar Rheinlandflieger (Rudi, -8, Jürgen und Diebelsmann) waren auch anzutreffen. Die Jungs waren ganz heiß drauf neue Schirme zu testen. Mir war das am Samstag etwas zu spät und am Sonntag echt zu voll. Alles landete am gleichen Platz, egal ob Fun-Cup-Teilnehmer, Hersteller-Pilot oder Acro-Pilot. Das war mir zu stressig, da habe ich mit „meinen“ Mädels und Rudi den anderen mit einem Glühwein zugeschaut 🙂

„Halfpipe“ der Renagades

Das Wetter am Stubaicup war nicht so toll aber fliegbar. Am Montag nach dem Cup haben wir Rheinlandflieger uns noch mal getroffen und sind dann erst am Elfer und dann am Kreuzjoch geflogen. Leider war der Wind an beiden Bergen nicht so toll, so ist uns das Starten nicht so leicht gefallen. Bei Rudi hat es gar nicht mehr am Kreuzjoch gepasst, so musste er den weiten Weg nach unten laufen. Ärgerlich!
Ab Dienstag war ich dann „alleine“ im Stubaital und sofort wurde das Wetter besser 🙂 Den ganzen Tag strahlende Sonne; geiles Fliegen in eisiger Kälte. Dann gab es noch einen Flugtag wie Montag, fliegbar aber keine Sonne. Man kann aber nicht immer Glück haben, den Donnerstagmittag brach der Föhn durch und es war bis zur Abfahrt nicht mehr fliegbar. Konny, unsere Schifahrerin, war am Freitag noch bei Föhnsturm auf dem Gletscher (über 3000 m), das hat dann auch wenig Spaß gemacht bei Null-Sicht und Eiseskälte.

Pappion-Retter vor dem Schirmabwurf

Acrominator und Skyfool

Skyfool auf weiter Flur

Landung auf Parkplatz neben der Talstation

Fazit
Wieder eine geile und erholsame Woche im Stubaital. Der Cup war beeindruckend auch für Nichtflieger. Mal schauen ob es dieses Jahr endlich auch mal im Sommer passt.
Vermummungsverbot gilt nicht für Flieger

Toskana 2005

Nach einem erfolgreichen Hausumbau von Roland und Anja und einen langen Winter für alle sind Roland, Anja, Lena, Tanja und Klaus im Juni 2005 für drei Wochen in die Toskana gefahren. Als Homebase wurde Marina di Massa ausgewählt, weil es am Meer liegt und den Nichtfliegern an Flugtagen Bademöglichkeiten bietet. Das Strandbad ist dann eines dieser alten Italien-Bäder mit kilometerlangen privaten Stränden bei denen man für zwei Liegen und Schirm 15 Euro ! pro Tag bezahlt. Naja, muss man auch mal gesehen haben.

 

Die ersten Tage waren leider noch nicht so gutes Wetter und daher haben wir erst einmal das Besichtigungsprogramm mit Lucca, Pisa, Florenz und Siena durchgezogen. Besonders Lucca und Siena sind als alte Städte mit kleinen autofreien Gassen sehenswert, Florenz ist recht groß und touristisch, Pisa hat m.E. neben dem Turm nicht so zu viel zu bieten. Beim Ausflug nach Lucca sind wir noch am Fluggebiet „Diecemo“ vorbei und haben einen einsamen Flieger am Landeplatz angetroffen. Er konnte uns ein paar Tipps geben und so waren wir frohen Mutes für den nächsten Besuch dort. Nach einer Woche sind wir dann dort aufgeschlagen und haben wieder den gleichen Flieger getroffen, der aber meinte es wäre nur Soaring-Wetter in Diecemo und er würde jetzt ins Appenin fahren, da sei aber der LP zu schwierig für uns. Am Schluss gab er uns noch den Tipp nach Pizzorne zu fahren.

Startplatz mit Klaus im Hintergrund

Da Pizzorne nur 14 km weg ist, sind wir schnell dorthin und haben eine Menge Flieger dort angetroffen. Besonders Alba konnte uns weiterhelfen, da sie perfekt Englisch sprach, was bei den Italienern immer noch nicht so angesagt ist. Das Gebiet ist ein Süd-Gebiet mit 950m Höhenunterschied. Bei leichtem Wind aus W oder O ist es auch okay nur bei überregionalem N-Wind kann man es, wie fast alle Gebiete in der Toskana, vergessen. Die Lokals treffen sich am LP und bilden Fahrgemeinschaften den Berg rauf (ca. 30min). Das geht sehr freundschaftlich ab, alle Flieger werden auf die großen Autos verteilt und fahren rauf. Nach dem Fliegen werden die Autos wieder abgeholt. Mit unserem Berlingo waren wir also immer bei der ersten Tour dabei :-). Gestartet wird „unter“ einer Hochspannungsleitung, die aber nicht besonders stört. Italienische Piloten haben wohl die Angewohnheit ihre Landeplatzgespräche vor der Auffahrt, vor dem Start und nach der Landung abzuhalten. Auf jeden Fall haben sie die Ruhe weg und starten nicht gleich nach der Ankunft am SP, obwohl alles passt. Man muss ja nicht alles nachmachen, also sind wir „typisch Deutsch“ gleich raus. – Endlich wieder Thermik-Fliegen – Der ganze Berg ist dicht bewaldet (Urwald, wie es bei den Tuetenfliegern geschrieben stand), es gibt aber genug Thermik-Quellen, so dass fliegen recht easy ist. Wenn man mal auf 650m (Start: 950m) abgesoffen ist findet man immer noch eine Quelle um wieder hoch zu kommen.

 

Roland über der Ebene

Man muss auf die Hochspannungsleitung auf ca. 980m aufpassen und natürlich nicht gegen den Sendemast fliegen. An allen Tagen, an denen wir dort geflogen sind, kamen wir nicht über 1300m hinaus, was auch nicht so schlimm ist, da das Gebiet wohl nicht so streckenflugtauglich ist. Einige Locals berichteten von kleinen XC-Flügen nach Lucca (in die Ebene) und zurück bzw. zum Landeplatz. Der Landeplatz ist übrigens vom Start aus nicht einsehbar (damit ist es wohl eher ein B-Gelände) und man braucht einen Schirm mit mindestens Gleitzahl von 5 um ohne Gegenwind und ohne Thermik den LP zu erreichen. Es gibt eine Kirche auf einem Bergrücken, wenn man über dieser noch 100m drüber ist, sollte man zum LP fliegen, oder einfach ab und zu mal aufs GPS schauen :-). Der LP ist recht groß, fällt aber auf einer Seite ab und ist auf zwei Seiten mit einer Telefonleitung begrenzt. Nach ein, zwei Versuchen mit einer Landevolte sind wir dann doch mit Achtern über einem kleinen Waldstückchen (saufen) eingelandet. Bei einer Volte kam man dann in den Genuss von starker Thermik über einem unbestellten Feld im Queranflug. Gott sei Dank steht ein großes Haus am Startplatz, welches am Nachmittag Schatten spendet und das Zusammenlegen einigermaßen erträglich macht.
Am zweiten Flugtag dort hatten wir schon über dem Appenin sich auftürmende Cumulus gesichtet. Die Locals meinten aber, das sei okay und weit weg, während des Flugs zog es sich aber immer mehr zu und erstes Donnern war zu hören; also sind wir alle schnell gelandet und konnten vor den ersten Tropfen noch unser Zeug zusammenpacken.

 

Da das Fliegen in Pizzorne so entspannt ist, sind wir noch ein paar mal dort gewesen und konnten immer ein bis zwei Stunden dort fliegen. An Samstagen und Sonntagen ist es recht voll, auch Drachen wurden gesichtet, aber das Gebiet ist groß genug für alle.

Der Flugberg mit Antenne

Fazit Nicht die höchsten Berge, aber für die Kombination von Strand-, Kultur- und Flugurlaub eine interessante Gegend mit sehr netten und hilfsbereiten einheimischen Piloten. Achja, Mückenschutz nicht vergessen, die Viecher fressen einen sonst auf da unten.

Koordinaten im GPX-Format

 

Karneval 2005 im Stubaital

Nach sieben Jahren Karneval in Köln haben Tanja und ich mal eine Auszeit genommen und sind vom 5.2. bis zum 12.2. ins Stubaital nach Österreich gefahren. Dummerweise haben die Holländer, Belgier und einige deutsche Bundesländer zu dieser Zeit Winterferien und so wurde die Fahrt zu einem Geduldsspiel. Nach neun Stunden waren wir endlich in unserer Ferienwohnung in Fulpmes im Stubaital. Die Wohnung war sehr schön eingerichtet und hatte vom Balkon einen Blick auf den Stubaigletscher. Mit einem Fernglas konnte man auch den Startplatz am Kreuzjoch erkennen. Das war ganz nett, denn so konnte ich Tanja vor dem Start von dort anfunken und sie konnte mich beim Sonnenbaden vom Balkon aus beobachten.

Fasching in Fulpmes


Fulpmes aus der Luft (links oben ist Innsbruck)

Am Samstag bin ich noch schnell zur Flugschule ParaFly um mir meine kostenlose Einweisungskarte abzuholen. Das ist eher eine Formsache, man bekommt nach dem Vorzeigen seiner Lizenz ein Zettelchen mit der Bestätigung, die dann doch keiner sehen will. Die „Einweisung“ beschränkt sich auch auf das Austeilen eines Flyers, denn man genauso schon im Internet finden kann. Als Frei-Flieger hatte man mal wieder das Gefühl das man nur lästiger Frager ist. Wenn ich angedeutet hätte ich bräuchte einen neuen Schirm, wäre man bestimmt eine Ecke freundlicher gewesen. Aber es geht auch anders; dazu später. Am Sonntag konnte ich noch kurz den Faschingsumzug in Fulpmes erst aus der Luft und dann zusammen mit Tanja am Boden bewundern. Ist mehr so ein Traditions- und Brauchtumsumzug und hat wenig mit unserem Karneval im Rheinland zu tun. Und das war auch gut so 🙂

Der neue Schirm (weit weg)

Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter, sechs von sieben Tagen fliegbares Wetter. Davon war der Samstag Anreisetag. Wir waren leider zu spät zum Fliegen dort und der Mittwoch Ruhetag mit einer Shopping-Tour nach Innsbruck. Also war ich an vier Tagen in der Luft. Ziel in diesem Urlaub war es meinen neuen Schirm kennen zu lernen. Ich hatte mich Ende letzten Jahres von meinen Gin Oasis getrennt und mir einen Skywalk Tequila zugelegt. In den ruhigen Winterbedingen war es natürlich ein Traum den Schirm zu testen. Der Startplatz am Kreuzjoch ist unterhalb des Restaurants an der Bergstation. Der Schnee dort ist sehr gut verdichtet worden, man konnte also perfekt auslegen und bei Null-Wind in dem recht steilen Hang sehr gut starten. Da ich in der letzten Zeit doch wenige VW-Starts bemacht hatte war ich doch vor dem ersten Start etwas nervös, wie es mit dem neuen Schirm so laufen würde. Aber keine Sorge, der Tequila startet ohne Probleme, ohne Vorschiessen oder sonstige Mucken. Bei der Landung habe ich mal getestet ob die Jet-Flaps wirklich was bringen. Ich hatte das Gefühl, dass ich den Schirm kurz vor der Landgung wirklich langsamer fliegen konnte, wenn ich weit mehr an der Bremse, als sonst gezogen habe. Übertrieben habe ich das dann aber auch nicht – keine Lust meinen Protektor zu testen.

Shopping in Innsbruck

In der Luft war es natürlich bitter-kalt (-2 bis -7 Grad). Mit mehreren Schichten auf dem Körper und Ski-Maske läst sich das aber aushalten. Nur an den Fingern wird es schnell kalt. Da helfen die teuren Winter-GS-Handschuhe Nichts, besser sind da wohl Ski- oder Snowboarder-Handschuhe. Nach dem ersten Tag bin ich dann zu Wings-of-Change in Fulpmes gegangen und habe nach besseren Handschuhen gefragt. Bedient wurde ich dabei vom „Acrominator“ Markus Gründhammer persönlich. Der gab mir auch sofort den Tipp mit den Schihandschuhen, obwohl er mir auch Handschuhe in seinem Angebot hätte verkaufen können. Ich habe dann mal unbedarft gefragt, ob er mir die Rettung packen könnte, und wie lange das dauern würde. Ohne viel Schnickschnack konnte ich die Rettung am Abend nach dem Fliegen abgeben und am nächsten Morgen frisch gepackt vor dem Fliegen wieder abholen. Was für ein Service! Das sollten sich einige Flugschule mal eine Scheibe abschneiden, und günstiger war es auch noch. Also wenn jemand mal ins Stubaital fährt ruhig mal in den Shop gehen, der Markus ist echt ein Netter. Meint auch meine Frau Tanja 🙂

„Brutalst“ kalt!

Landung auf dem offiziellen Landeplatz

„Danke für diesen Flug“

Fazit Ein tolles Winterfluggebiet, welches ich unbedingt auch mal im Sommer testen will. Steigwerte waren natürlich nicht so toll, aber ein bisserl halten konnte man sich manchmal schon. Im Sommer könnte es mit den vielen Flugschülern der Flugschule und dem Talwind dann dort etwas spannender werden. Eine hohe Dichte von GS-Promis ist dort zu besichtigen, an einem Tag waren die Nova-Leute mit Toni Bender und Walter Holzmüller dort um neue Schirme zu testen. Alles nette und ganz normale Leute. Fehlte nur noch Mike Küng, aber man kann ja nicht alles haben.

Bremse im Winter