unter dem Radar

nein, nicht der bescheuerte Film aus dem Jahr 2005. Am Wochenende war Fliegerfest der RMLer und DGCler in Lasserg an der Mosel. Mit Rudi und Hans-Peter von den Rheinlandfliegern sind wir an beiden Tagen dort gewesen. Am Samstag war Schlepp angesagt. Zwei Winden mit vier Schleppseilen sollten eigentlich einen hohen Durchsatz erzeugen, denkt man. Leider gab es immer wieder Koordinationsschwierigkeiten zwischen den Winden und dann kamen noch Seilrisse und Überwürfe dazu. Es hat also ewig (bis 3 Stunden) gedauert bis wir unseren ersten Start hatten. Vor uns sind noch ein paar raus, die sich einigermaßen halten konnten. Das war dann der Ansporn für uns auch oben zu bleiben. Hat dann auch ganz gut bei Rudi und mir geklappt. Über eine Stunde sind wir rumgekreist und konnten das Fliegerfest und die weiteren (abgesoffenen, Hihi) Starts aus 1350 m Höhe bewundern.

Jetzt komme ich zu der Überschrift: in Lasserg ist seid Anfang des Jahres ein Deckel drauf (1372 m MSL). Also immer schön drunter bleiben, was aber gar nicht so einfach ist, wenn man endlich mal eine Blase erwischt hat, die durchzieht. Dann fliegt man halt aus dem Bereich raus, habe ich gedacht. Leider war dann außerhalb der Zone nur noch saufen, also wieder rein und lieber noch ein bisserl oben bleiben. Bei der Auswertung des Flugs….

Unter dem Radar

…habe ich dann gesehen, dass alles sauber war. Sonst hätte ich die Geschichte hier wohl auch nicht reingestellt 🙂 Den Flug kann man im DHV-XC bewundern. Die Lufräume im Garmin GPS sind echt Gold wert.

Hier noch ein Bild von Münstermaifeld (noch unter dem Deckel) … Münstermaifeld

…rechts im Bild beginnt dann der „freie Flug“. Am Sonntag war Hangstart für ganz mutige angesagt, da zuviel Wind. Also nicht für uns, wir sind dann früher wieder zurück nach Köln.

-Klaus

Regen, Regen, Regen….

wie schreibt es Spiegel-Online so schön:

wird_waermer.png

na danke! Nächste Woche Donnerstag geht es erst nach München und dann ins Allgäu. München ist fest gebucht, das Allgäu erst mal nur vier Tage. Ich hoffe ich komme endlich mal wieder zum Fliegen. Wenn es dann in den Nordalpen nichts ist, fahren wir bis nach Italien runter. Fliegen muss aber sein, seid April ist tote Hose.

-Klaus

Streckenflugseminar Ostern 2007 Sillian

6.4. (Karfreitag)
Ankunft nach 3 Stunden Stau direkt hinter Siegburg und dann freier Fahrt bis Sillian. Schirme sind schon in der Luft, wir gehen erst mal ne Runde pennen. Nach 1 1/2 Stunden packt uns dann doch das Flugfieber und rauf geht es zum Thurntaler. Gute Startbedingungen, also raus und ab in knackige Frühjahrsthermik. Nach 80min Schütteln und Zerren am Schirm wieder gelandet und glücklich das erste (von reichlich vielen diese Woche) Landebieren genossen. Abends war im Feriendorf das gebuchte Abendbuffet mit allen Leuten von Arno. Das erste Kennenleren war ganz nett, wir fallen tot in die Kiste, morgen um 9:00 Uhr ist Treffen.

7.4. (Ostersamstag)
Wie versprochen sind um 9:00 Uhr alle B-Scheinanwärter, Thermikflieger und Streckenflieger anwesend. Arno erklärt das Programm heute Rollen, Nicken, Ohren anlegen. Uns wird frei gestellt ob wir mitmachen wollen. Warum nicht, den Schirm unter Anleitung noch besser kennen lernen ist immer gut. Wir fahren also rauf und Arno gibt uns vom Landeplatz aus die Kommandos. Roland hat seinen alten Arcus L gegen M den von Markus getauscht. Markus hört mit dem Hobby auf, der Schirm lag eh nur rum und Roland liegt jetzt mit dem M im besseren Gewichtsbereich und ist auch gleich über die neu gewonnene Agilität glücklich. Mittags ging es dann zum Streckenfliegen. Alle wieder rauf auf den Thurntaler, Einweisung von Arno „alle zur Wolke rauf, auf mich warten und dann fliegen wir zusammen weg“ So einfach war es dann doch nicht, einige sind gar nicht hoch gekommen, andere (Klaus) sind schon früher verblasen worden und haben dann auch Mecker von Arno bekommen. Roland hat es zum Landeplatz geschafft, Klaus musste am Drachenlandeplatz nach über zwei Stunden landen gehen. Die Frühjahrsthermik ist doch echt knackig, die Kisten klappen schon ganz schön zusammen.

dsc06937.JPG

Start am Thurntaler im Schnee

8.4. (Ostersonntag)
Wieder früh raus. Erster Flug Klapper, gehaltene Klapper und Ansatz Steilspirale. Danach lohnt der Thurntaler nicht, es hat sich zugezogen. Klaus fährt zur Stalpe und muss nach kurzem Flug im Regen landen. Später wird das Wetter wieder besser. Klaus geht eine Runde soaren an der Stalpe. Ist aber nicht seine Welt, wird kein langer Flug. Leider verunglückt ein Flieger einer anderen Gruppe schwer. Nach langem Hubschraubereinsatz kann Roland endlich Klaus‘ Auto von der Stalpe runterfahren. Am Landeplatz fragt man sich, was sich die Piloten denken, wenn sie über der Stalpe soaren, während der Rettungshubi versucht zu landen. Manche Leute kann man einfach nicht verstehen. Abends ist ein Vortrag von Burkhard Martens über sein neues Streckenflugbuch. Ganz nett, aber in dem Raum ist es zu voll und zu unruhig.

dsc07163.JPG

Genickstarre am Landeplatz

9.4 (Ostermontag)
Zwei Steilspiralen und ein B-Stall zum Frühstück, jetzt sind alle Piloten wach. Mittags wieder Streckenfliegen. Klaus ist eigentlich immer zu tief, am Tesselberg und weiter Richtung Lienz. Irgendwann ist er aber alleine und fliegt zurück bis kurz vor Sillian. Roland fliegt viel besser und höher und kommt auch bis zum Landeplatz zurück.

10.4.
Thurntaler-Bahn ist dicht, wir fahren ins Nachbartal nach Obertilliach. Bahn ist billiger, Leute sind netter als am Thurntaler. Klaus startet wie immer früh und säuft prompt ab. Die Aufgabe ist nach Sillian zurück zu fliegen (16,1 km Luftlinie). Roland kommt besser hoch (bis 3800m) und kämpft sich immer ein Stück Richtung Ziel, verliert aber beim Aufdrehen immer wegen des starken W-Wund wieder fast die gewonnenen Meter. Nach 3,25 Stunden landet er am Talanfang Pustertal nach 12,5km. Klaus probiert es auch nochmal und kommt zwei mal nur bis zu Hälfte der Strecke, landet dann in Obertilliach und kann die anderen mit dem Auto aufsammeln. Anstrengender Tag, an dem man merkt, wie langsam doch unsere Tüten sind.

dsc07199-1.JPG

Landeplatz Obertilliach

11.4.
Wieder Obertilliach, gleiche Aufgabe: ab nach Sillian. Kaum Wind und siehe da, in 45min ist man ganz easy in Sillian. Klaus ist -mal wieder- zuerst drüben, leider geht der Tesselberg noch nicht und so muss er landen. Roland kommt etwas später und kann noch schön um Sillian herum Thermik fliegen. Klaus fährt später nochmal zum soaren zur Stalpe hoch, er kann es immer noch nicht. Kurzer Flug.

dsc07017.JPG

Roland nach dem Streckenflug immer noch hoch

12.4.
Obertilliach bei blauen Himmel, Klaus startet und kommt in echt brutale Bedingungen: entweder ruppige 4m Bärte oder 6m-Teile aus denen man nur raus will, weil ein klein wenig zu schlechtes Zentrieren die Kappe deformiert. Macht nicht so viel Spaß nach 45min gibt er auf. Roland hat noch mehr Pech am Start eine Böe schleift ihn mit Schirm einmal über den Startplatz. Ein 30cm Riss an der Eintrittskante ist leider die Folge. Flugtag für ihn beendet, wir fahren nach Sillian. In der Flugschule Blue-Sky wollen sie den Schirm schnell reparieren und geben ihm in der Zeit einen Leihschirm (der ganz neue Arcus 5). Netter Service. Klaus macht noch beim Punktlandewettbewerb mit und hat Glück, das noch ein paar Mädels weiter weg vom Punkt landen, sonst wäre Bier fällig gewesen. Puh. Abends grillen wir am Landeplatz, bis es bitter kalt wird.

13.4.
Letzter Flugtag, wieder Obertilliach. Warum auch nicht, ist ja geil da. Die Stimmung ist entspannt, alle B-Schein-Anwärter haben in der Woche ihren Streckenflug gemacht. Roland startet mit dem Leihschirm und erwischt genau die richtige Phase. Klaus säuft mal wieder ab und beeilt sich schnell wieder auf den Berg zu kommen. Roland ist in der Zeit schon fast in Sillian angekommen und hat sich in den neuen Flügel verliebt, geht doch einiges besser und schöner als der alte. Oben am Startplatz machen sich Arno und sein Sohn Marco auf den Weg nach Sillian. Klaus startet kurz nach ihnen. Die Anfang ist doch recht zäh, dann geht es aber schon hoch. Da wir alle Funk haben können die drei sich gut über den Flugweg unterhalten. Sie fliegen heute nicht bis zum Ende über den Grad nach Sillian sondern schon früher rüber in das Pustertal. Dabei nimmt Klaus eine etwas andere Route als Arno und Marco kommt aber genauso gut am Landeplatz an. Geiler Flug, wir nennen es Speedflying, in 45min die Aufgabe gelöst.

dsc06965.JPG

Blickrichtung Sillian

Fazit
Was für eine Woche! Roland und Klaus hatten wohl noch nie so viel Glück mit dem Wetter und solche guten Flugbedingungen. Klar die Frühjahrsthermik ist ruppig und manchmal wird einem schon Angst und bange, aber ein Klapper in 1000m über Grund ist zwar unangenehm, aber besser als in 50m Höhe beim soaren. Wir bedanken uns bei Arno für eine perfekte Woche. Sehr gute Organisation, immer sichere Flugbetreuung, kompetente Einführung in das Streckenfliegen nicht zuletzt seine sympatische und humorvolle Art machen das Fliegen mit ihm sehr angenehm. In den letzten Jahren waren wir mehr als Eigenbrötler oder mit kleinen Gruppen unterwegs. Die große Gruppe um Arno macht eigentlich mehr Spaß, deshalb wird es auch nicht die letzte Tour mit ihm gewesen sein.