Almunecar

Den heutigen Tag vergessen wir am besten ganz schnell wieder. Bei zunächst eher schwachem Wind sind wir nach Alfamar gefahren. Dort gibt es einen höheren und einen tieferen Startplatz, der erste Start geht vom oberen los, wir erleben einen eher ruhigen Sinkflug zum Landeplateau in Almunecar, bei unserer Bucht. So weit so gut.

Der Wind ist in der Zwischenzeit etwas stärker geworden, wir starten also am tieferen Startplatz und versuchen am Hang oberhalb einer Schnellstraße etwas zu soaren. Nichts Rechtes gelingt, und wir saufen erneut ab. Landeplatz für den tieferen Startplatz ist der Strand unterhalb des Hanges. Bis dorthin müssen allerdings einige Stromleitungen passiert werden, der Strand ist von Hügeln eingefaßt. Klaus kommt etwas zu tief durchs Lee hinein, landet aber trotzdem noch am Strand. Roland kommt zu hoch hinein und bemerkt nicht, daß der Wind am Landeplatz gedreht hat. Für Rückenwind ist der Landeplatz viel zu klein und schneller überflogen als gedacht. Der Hügel kommt bedrohlich nahe, aber ein rettendes Plateau erlaubt eine Notlandung. Anschließend dauert es eine halbe Stunde, den Schirm aus der felsigen Wand zu bergen. Wir haben anschliessend beschlossen, den heutigen Flugtag nach den zwei Flügen zu beenden. Wir müssen wohl noch einiges lernen!

Almunecar

Ein erster Schock am Morgen: Nordwind! Keines der küstennahen Gebiete ist bei Nordwind fliegbar. Aber Herbert weiß Rat: wir fahren Richtung Granada nach Cenes de la Vega, dort gibt es ein nordwindtaugliches Fluggebiet mit zwei Startplätzen und einem Landeplatz direkt am Ort. Über eine bucklige Piste geht’s nach der Landeplatzbesichtigung zunächst zum tieferen Startplatz. Der Startplatz ist riesig, dort passen bestimmt 20 Schirme hin. Wir sind aber nur zu zweit und haben also allen Platz der Welt. Herbert überredet uns zum Rückwärtsstart, der uns auch beiden (nach einigen Anlaufschwierigkeiten) gelingt. Wieder was gelernt, aber: noch verbesserungswürdig. Beim ersten Flug können wir schon ein wenig in der Thermik kreisen, aber wir sind trotzdem nach 20-30 Minuten wieder am Landeplatz.

Nach kurzer Beratung entscheiden wir uns für den zweiten Flug für den höheren Startplatz. Der hat allerdings ein für uns zunächst herausforderndes Problem: der zweite Startplatz liegt einen Bergkamm hinter dem tieferen, der Landeplatz ist nicht zu sehen und auch nur bei entsprechender Startüberhöhung zu erreichen. Zu unserer Beruhigung gibt es allerdings einen brauchbaren Notlandeplatz im Tal, so daß wir uns für den Start entscheiden. Wieder geht es rückwärts raus. Trotz guter Aufwinde an der Abrißkante des Startplatzes saufen wir alle beide zunächst heftig ab, kämpfen uns mit viel „gesoare“ aber wieder nach oben und schweben schließlich deutlich über dem Startplatz.

Jetzt wagen wir uns daran das Tal zu queren um über den nächsten Bergrücken zum Landeplatz zu kommen. Klaus kommt dabei sehr hoch über dem Bergrücken an, Roland muß sich auf der anderen Talseite nochmal etwas hochkämpfen. Wir schaffen es beide über den Kamm, und bekommen noch mal kräftiges Steigen! Über dem tieferen Startplatz steht ein kräftiger Bart. Anschließend fliegen wir gemütlich zum Landeplatz und landen kurz hintereinander. 60 bis 90 Minuten waren wir in der Luft. Schön! Unser erster Streckenflug, Klaus schaut auf sein GPS – 20km insgesamt geflogen, okay mit der Soarerei am Startplatz (300m Startüberhöhung) – aber nicht schlecht- denken wir.

Das Landebier zur Pizza in Cenes haben wir uns verdient! Jeden Tag bisher mindestens zwei Flüge gehabt – wie soll das nur weitergehen 🙂

Almunecar

Heute auch wieder Inversionslage. Herbert entscheidet, dass wir — wie Vorgestern — zu den Antennen nach Otivar fahren. Karl hat heute einen Tag Pause eingelegt, wie sich später zeigt, hätten wir das besser auch gemacht. Aber der Reihe nach: Oben am Startplatz wundert es uns, dass wir allein dort sind. Herbert sieht mit seinen Adleraugen mehrere Vögel in der Termik kreisen „Heute geht es wieder super“. Wind passt am Startplatz, Schirme ausgelegt, Herbert hilft mit kleinen Tricks beim Leinensortieren, Vario an, Gurte eingehängt und los. Klaus startet zuerst Roland kurz danach. Aber nix geht – nur Absaufen. Klaus kann sich noch ein paar Sekunden länger als Roland halten, aber nach 15 Minuten ist schon Schluss.

Der Landenplatz an den Antennen ist nicht so einfach. Vorgestern war eine Gruppe dort, von 10 Piloten hat sich nur einer dort zu fliegen getraut. Man kommt von dem letzten Bergrad in einer Schleife auf den Landeplatz zu. Der Landeplatz hat eine L-Form mit einer kleinen Baumreihe im L-Knick. Das Problem ist, das man aus der Luft denkt, das passt nicht, weil der ganze Landeplatz exponiert auf einem hohem Plateau liegt man natürlich nicht am Ende runterfallen will. Deshalb landen die meisten Piloten weit vorne, obwohl viel Platz ist. Roland hat die Landung noch ganz gut hinbekommen, bei Klaus wurde es recht eng, da er die letzte Kurve zu gross gemacht hat und fast ins Lee gedrückt wurde. Naja gelandet ist er brav auf dem Weg aber der Schirm ist über die Kante in die Sträucher – hat er nicht schnell genug reagiert – Folge: eine halbe Stunde in den Dornenbüschen den Schirm rausfischen. Nicht so toll. Herbert kam schon vom Berg wieder runter und hat uns erst einmal die Leviten gelesen, dass wir keine Termik aufgerissen haben und wie beschissen Klaus gelandet ist.

Also nach dem Wind geschaut und nochmal den Berg rauf. „Jetzt will ich aber was sehen, Jungs“ Ausgelegt eingehängt und los….los gingen die Probleme. Klaus zieht auf, bremst zu start, Schirm hebelt ihn aus, dann schiesst der Schirm vor uns bekommt einen Frontstallt, der sich sofort wieder öffnet und Klaus startet. Bei Roland läuft es auch nicht besser: beim Auslegen fliegt ihm der Schirm um die Ohren und der Start war dann auch nicht so toll. Wir haben einfach noch zu grosse Probleme bei Starkwindbedingungen. Die Schirmkontrolle muss noch verbessert werden. — Bei Herberts Funkie waren die Akkus leer und so konnte er uns keine Anweisungen geben. Klaus hatte dickes Steigen nach dem Start und ist dann bescheuert aus der Termik gefallen, dann ist er zielgerichtet in den nicht aktiven Bereich geflogen und abgesoffen. Bei Roland war es auch nicht viel besser nur geringes Steigen sonst nur saufen. Die Landung war dann bei uns okay. Und dann kam Herbert den Berg runter und hat uns ganz schön wegen der schlechten Starts und der schlechten Flüge zurechtgestaucht.

War nicht unser Tag heute. Die Basis sauste dann schon auf den Startplatz zu und verhüllte ihn in Wolken. Für die anderen Fluggebieten stand der Wind schlecht. Also zurück zu unserm Strand, einen Kaffee an der Bar getrunken und um 15:00 Uhr war für heute Schluss. Ist wohl auch besser so, morgen ist ein neuer Tag.